Hier leben ist wie Urlaub machen...

Birresborn

Eifelgemeinde mit Herz

Gemeinde

Brücke reißt Etat-Lücke

Geringerer Landeszuschuss: Neues Bauwerk über die Kyll kostet Birresborn knapp 150 000 Mark mehr

Brücke reißt Etat-Lücke

BIRRESBORN. (es/mh) Das Thema Brückenbau beherrscht derzeit die Birresborner. Während die Ortsgemeinde wegen geringerer Landeszuschüsse die geplante Erneuerung der alten Kyllbrücke knapp 150 000 Mark teurer zu stehen kommt, wurde eine Furt durch die Kyll ohne Probleme gebaut.

Für den Abriss der alten Spannbetonbrücke über die Kyll in Birresborn und den Neubau einer Stahlbetonkonstruktion an gleicher Stelle sind 916 000 Mark veranschlagt. Beantragt wurde eine 60-prozentige Förderung (550 000 Mark) vom Land. Jetzt flatterte der Zuschussbescheid ins Gerolsteiner Rathaus. Der sieht aber nur eine 35-prozentige Förderung (310 000 Mark) vor. Der Anteil der Ortsgemeinde steigt somit um 131 000 Mark auf 426 000 Mark.

Hinzu kommt, dass die Gelder aus Mainz auf drei Jahre verteilt fließen: in diesem Jahr 70 000 Mark, die kommenden beiden Jahre jeweils 120 000 Mark. Da laut Hans-Josef Hunz von der Bauabteilung im Rathaus noch in diesem Jahr mit der Brückenerneuerung begonnen werden muss – so die Vorgabe aus Mainz–, muss die Ortsgemeinde in Vorlage treten. Da das Geld aber nicht vorhanden ist, wird es auf dem Kreditmarkt beschafft. Und das kostet Zinsen, durchschnittlich sechs Prozent.

Adolf Rodermann (CDU), Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gerolstein, ärgert sich: "Diese Entscheidung reißt eine große Lücke in den Birresborner Haushalt." In Anspielung auf vermeintliche Zusagen aus Mainz vor dem 25. März spottete der Verwaltungschef: "Vor der Wahl ist bekanntlich nicht nach der Wahl."

Kaum eine Wahl hatte die Verbandsgemeinde beim Bau einer Behelfsbrücke über die Kyll, die Ende dieser Woche fertiggestellt wurde. Denn die ist als Zufahrt der schweren Baufahrzeuge zur Kläranlage, die in diesem Jahr erneuert wird, notwendig. Weil aber die marode Kyllbrücke aus dem Jahr 1954 der Last der bis zu 30 Tonnen schweren Baufahrzeuge nicht standhält, hat eine beauftragte Firma nun für rund 50 000 Mark eine Furt durch den Fluss hergestellt. Eine Behelfsbrücke mit Betonpfeilern und Stahlgerüst hätte laut Schätzung der Bauabteilung 110 000 Mark mehr gekostet.

In der Kyllsohle wurden nun große Betonrohre nebeneinander verlegt und mit einer 15 Zentimeter dicken Betonschicht überzogen. Im November, wenn die Bauarbeiten an der Kläranlage beendet sind, soll das Betonbauwerk wieder entfernt werden.

Kontext
Datum 09.04.2001
Quelle Quelle: Trierischer Volksfreund
Gelesen 2121 mal