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Eifel - Irritiert war diese Woche Josephine Schröder aus Bad Münstereifel, als ihr Getränkelieferant vor der Haustür stand.
Denn anstelle des "Birresborner Sprudel", den Frau Schröder seit Jahren trinkt, verkaufte der Fahrer ihr "Dauner Sprudel". "Birresborner Sprudel" gebe es nicht mehr, die Quelle sei geschlossen worden, so die Begründung. "Ist da Gift drin?", lautete die Frage der Kundin, die der Auslieferungsfahrer der Gemünder Brauerei bejahte. "Das ist ein dicker Hund, ich habe noch zwei Kisten »Birresborner«im Keller stehen", meinte Josephine Schröder. Erst nach einem Anruf bei der Brauerei habe man ihr zugesichert, die alten Bestände zurückzunehmen. Wie der Homepage der "Birresborner Phönix Sprudel GmbH" zu entnehmen ist, wurde das Werk am Dienstag dieser Woche geschlossen. Bei der Untersuchung des Quellwassers seien Spuren von Holzschutzmitteln gefunden worden. Die Fertigerzeugnisse der Firma seien durch das Verfahren der Enteisenung "nachweisbar einwandfrei und voll verkehrsfähig". "Das Sprudelwasser ist in keiner Weise belastet", erklärte Werner Winkler, Prokurist der Gemünder Brauerei.
Die Endprodukte der Firma seien regelmäßig kontrolliert worden. "Ich trinke den Sprudel auch jetzt noch", sagte Winkler. Die Gemünder Brauerei, die jährlich über zwei Millionen Flaschen Sprudel und Limo aus Birresborn verkaufte, erfuhr am Dienstagnachmittag von der Schließung des Werkes. Winkler: "Das war ein harter Schlag für uns, denn wir haben über 40 Jahre mit Birresborn zusammengearbeitet." "Am Mittwochmorgen haben wir unsere Fahrer angewiesen, falls die Kunden es wünschen, alte Bestände von »Birresborner Sprudel« zurückzunehmen", so der Geschäftsführer. Dies werde man auch dann machen, wenn beispielsweise in einer Kiste eine Flasche fehle. (jop)
Datum | 15.11.2003 |
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Quelle | Kölner Stadt Anzeiger |
Unternehmen | Birresborner Phoenix Sprudel GmbH |
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