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Birresborn

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Auch ein Bürgermeister freut sich über Anerkennung

BIRRESBORN. Josef Bach in Birresborn ist dienstältester Ortsbürgermeister der Verbandsgemeinde Gerolstein. Doch auch mit seiner Erfahrung erledigt sich die Arbeit nicht von selbst.

Josef Bach wurde im November 1982 zum Ortsbürgermeister von Birresborn gewählt. Zuvor war er bereits acht Jahre Beigeordneter. Bei der jüngsten Urwahl erhielt er 87 Prozent der Stimmen. Gleichzeitig ist er seit 1979 Mitglied im Verbandsgemeinderat und Erster Beigeordneter sowie seit der '99er-Kommunalwahl Mitglied des Kreistages. Zweimal in der Woche bietet Bach Bürgersprechstunden an. "Aber natürlich können mich die Leute auch zwischendurch jederzeit ansprechen."

Schlichten und verhandeln

Zu seinen Aufgaben zählt er Beratungen in privaten Dingen und das Schlichten von Nachbarschaftsstreit. Hinzu kommen Besprechungen und Verhandlungen mit den Verwaltungen.

Seit einiger Zeit kümmert sich der Ortschef nach eigenem Bekunden sehr intensiv um den Bau des neuen Gemeindehauses mit Jugendräumen. Bach: "Das ist schon ein Großprojekt, aber oft sind es die Kleinigkeiten, die mitunter zwei bis drei Stunden in Anspruch nehmen." Aber es gebe auch Tage, an denen es ruhiger sei. Zum Beispiel am Sonntag. Denn diesen Tag hält sich Bach frei. Dann wandert er früh morgens um die Gemeinde und genießt die Natur.

Zu den erfreulichsten Augenblicken seiner Amtszeit zählt er die guten Ergebnisse bei den Wahlen 1994 und 1999. Bach: "Das war für mich das Zeichen, dass meine Arbeit anerkannt wird. Das motiviert." Aber natürlich gebe es auch schwarze Stunden. Bach: "Wenn Gerüchte, Halbwahrheiten oder Lügen verbreitet werden, denn das schadet dem Gemeinwohl. Und das ärgert mich."

Zudem empfindet er es als "enttäuschend und demoralisierend", wenn die Ortsgemeinde von übergeordneten Stellen im Stich gelassen werde. Als Beispiel führt er die Brücke zur Kläranlage an. Hier ging die Ortsgemeinde von 60 Prozent Zuschuss aus, letztlich gab's aber nur die Hälfte davon. Bach: "Das sind die Momente, in denen ich überlege, ob es überhaupt Sinn macht, wieder einzusteigen und die Gesundheit und die Familie hinten anzustellen." Dennoch ist im Ort viel bewirkt worden, sei es die Sanierung der Kyllbrücke, der Ausbau der Straßen, der Bau des Sportplatzes, die Renovierung des Rathauses und der jetzige Bau des Gemeindehauses. Bach: "Ein wichtiger Aspekt für die Zukunft der Gemeinde ist die Flurbereinigung. Dadurch können die drei Vollerwerbslandwirte, die wir noch haben, weiter arbeiten."

Und da in Birresborn, das weit weg von einer Autobahn liegt, laut Bach die Chancen schlecht stehen, Gewerbe anzusiedeln, wird der Erschließung von Wohnbaugebieten Priorität beigemessen. Und nicht zuletzt weil auf der Gemarkung des Ortes 170 Hektar Naturschutzgebiet liegt, kommt auch dem Tourismus eine große Bedeutung zu. Zu wenig Wert werde heute hingegen der Menschlichkeit beigemessen Und das bedauert Bach. "Ein Bürgermeister ist auch nur ein Mensch wie jeder andere, der auch mal einen Schlag auf die Schulter verdient und gesagt bekommt: Junge, das hast du gut gemacht."

Kontext
Datum 18.08.2001
Quelle Quelle: Trierischer Volksfreund
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