Hier leben ist wie Urlaub machen...
Eifelgemeinde mit Herz
Lichtmeß, spenne vergeß! Bei Daach ze Naacht geß. – Das ist saarländisch und heißt auf Deutsch: Am Lichtmesstag kannst du das Spinnrad in die Ecke stellen und schon im Hellen zu Abend speisen.
Das Wort stammt aus der Zeit unserer Urahnen und belegt die Winterarbeit von damals, kündigt aber auch schon ihr Ende an; bald wird die Feldarbeit wieder losgehen.
Der Lichtmesstag ist ein Tag beliebten Brauchtums ums Licht. Wer sich in die Zeit zurückversetzt, als man noch nicht per Lichtschalterdruck Licht hatte sondern in dunklen Behausungen schwerste Winter verbrachte, kann die Freude verstehen, die der Lichtmesstag auslöste: Das Ende der winterlichen Dunkelheit wurde durch die "lichte Messe" begangen.
In den Kirchen wurden (und werden heute!) Kerzen geweiht und Lichterprozessionen um oder durch die Kirche getragen.
Die Gottesdienstbesucher nehmen diese geweihten Kerzen mit nach Hause, um sie bei Familienfeiern (oder Gewittern!) zu entzünden.
Das Christentum deutete viele vorchristliche, keltische und germanische Bräuche um und gab ihnen einen neuen Gehalt; Christus ist das Licht der (dunklen) Welt, "ein Licht zur Erleuchtung der Heiden", wie der Greis Simeon bekennt. Seine Worte sind wahr geworden.
Für unzählige Menschen wurde Christus das Licht ihres Lebens, für die, die glauben konnten und wollten.
Jesus zwingt niemanden, ihn als dieses Licht anzunehmen. Doch wer den Glauben an ihn wagt, wird erfahren, dass ihm sein Licht Hoffnung gibt.
Gerhard Schwan
Pfarrer, Birresborn
Datum | 02.02.2002 |
---|---|
Quelle | Quelle: Trierischer Volksfreund |
Gelesen | 1814 mal |