Hier leben ist wie Urlaub machen...
Eifelgemeinde mit Herz
In unserer Gegend stehen viele Kreuze. Oft fallen sie uns nicht auf. Oder wir sind so sehr an ihren Anblick gewöhnt, dass wir es nicht mehr hinterfragen.
Aber, warum steht das Kreuz hier? Wie alt ist es und wie ist seine Geschichte?
Leider ist nicht mehr viel zu beweisen. Aber das was wir wissen, wollen wir sichtbar machen. Wir wollen unsere Kreuze durch eine Hinweistafel mehr sichtbar und die Informationen, die wir haben, lesbar machen.
Wir wollen auf unsere Kreuze aufmerksam machen!
1945
Es handelt sich hierbei um einen separat abgeteilten Bereich auf dem Friedhof, welcher sich sofort am Eingang links befindet. Er ist seit 1959 offiziell als Ehrenfriedhof ausgewiesen und die Gemeinde ist für die Pflege dieses Bereiches mit finanzieller Unterstützung des Landes Rheinland Pfalz zuständig. In ihm standen 20 Holzkreuze, welche 1971 durch Sandsteinkreuze ersetzt wurden. Durch das Kriegsgräbergesetz von 1952 wird den Kriegsopfern hier ein dauerndes Ruherecht garantiert.
Bei den am 25.12.1944 gestorbenen und hier beerdigten Personen handelt es sich um:
Der Friedhof befindet sich seit dem Neubau der Kirche „in der Aue“ und wurde 1833 an dieser Stelle neu angelegt. Vorher befand sich der Friedhof – wie damals üblich – direkt neben der Kirche.
Durch die schrecklichen Bombenangriffe am 25.12.1944 waren insgesamt 70 Personen, darunter 28 Zivilisten in Birresborn ums Leben gekommen. Eine Bombe schlug dabei auf dem Friedhof in den bis dahin für Kindergräber benutzen Bereich ein und schuf einen riesigen Bombenkrater. Da die zahlreichen Toten nicht alle in Einzelgräber bestattet werden konnten, und die dauernden Luftangriffe die Beisetzungsarbeiten ständig störten, wurde dieser Bombentrichter für ein Sammelgrab genutzt und der größte Teil der Toden hierin bestattet. Viele der Toten waren unbekannte Soldaten. Einige der Bombenopfer wurden in danebenliegenden Familiengräbern beigesetzt. Zwei der zivilen Kriegstoten, die während des Krieges in Mürlenbach wohnten (Vater und Sohn Brudeck aus Berlin), und während der Angriffe im Kaufhaus Metz in Birresborn bei Verwandten zu Besuch verweilten, wurden auf dem Friedhof in Mürlenbach beerdigt.
Bereits 1951 hatte eine Kommission des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge den gesamten Eifelraum besichtigt und eine große Umbettungsaktion auf wenige, zentrale „Kriegerfriedhöfe“ angeregt. Diese sollten in Bitburg, Gerolstein, Gondelsheim und Pronsfeld (später Daleiden) angelegt werden.
Die in Birresborn bestatteten Kriegstoten sollten auf den Ehrenfriedhof in Gerolstein umgebettet werden. Hiergegen wehrten sich jedoch viele Gemeinden, die „ihren“ Toten bereits eine entsprechende würdige Grabstätte geschaffen hatten. Einstimmig beschloss auch der Gemeinderat in Birresborn am 12. Januar 1953, „dass die vorhandenen Kriegsgräber an Ort und Stelle bestehen bleiben sollten und verpflichteten sich, die Gräber dauernd bestehen zu lassen und für ihre laufende Pflege zu sorgen“.
Die Familienangehörigen der Kriegstoten wurden in der Folgezeit angeschrieben und um Erlaubnis für die Umbettungen gebeten. Die Mehrzahl der Angehörigen der bestatteten Toten, die nicht aus Birresborn stammten, stimmten einer entsprechenden Umbettungsaktion zu. Daraufhin stimmte auch der Gemeinderat am 15.11.1957 der „Ausgrabung von Kriegstoten zur Identifizierung" zu und beschloss, eine würdige Gedenkstätte zu errichten. Damit gab sich jedoch das Land nicht zufrieden und gab Anweisung, „die identifizierten Toten auf den Ehrenfriedhof in Gerolstein umzubetten“.
Diese Umbettungsaktion durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge wurde im September 1959 durchgeführt. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf der Identifizierung noch unbekannter Toten. Es wurden 19 Erkennungsmarken gefunden. Damit war es möglich, auch diese 19 Soldaten zu identifizieren. Insgesamt wurden 42 gefallene Soldaten auf den Ehrenfriedhof Gerolstein umgebettet. 28 zivile Kriegsopfer durften auf dem Friedhof in Birresborn verbleiben. Davon sind 20 in dem als Ehrenfriedhof gestalteten Bereich bestattet.
Durch das Kriegsgräbergesetz von 1952, heute „Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft (Gräbergesetz)“ wurde den Kriegsgräbern ein dauerndes Ruherecht gesetzlich garantiert.
Quelle: Der Ehrenfriedhof in Birresborn, Karl Servatius, im Sept. 2001 (Text leicht abgeändert)
Friedhofsweg
Quellen: Georg Jakob Meyer 1959, www.wikipedia.de, www.eifeldorf-buedesheim.de
Ein Flurkreuz (auch: Weg(e)kreuz) ist ein Kreuz an einer Wegkreuzung, an einem Weg oder einer Straße, am Feldrand oder im Wald. Es kann aus Holz, Stein oder Metall bestehen. Häufig sind Flurkreuze als Kruzifixe gestaltet. Steinkreuze werden auch Hussitenkreuze, Schwedenkreuze oder Sühnekreuze genannt. Oft dienen sie als Wegmarkierungen für Wanderer und Pilger oder kennzeichnen gefährliche Stellen. Im Münsterland sind an vielen Stellen Hofkreuze zu finden. Sie gehören zu Bauernhöfen und stehen meistens an öffentlichen Wegen in der Nähe der Hofzufahrt. Von einem Votivkreuz spricht man, wenn das Kreuz aufgrund eines Gelübdes, aus Dank nach der Errettung aus einer Notlage wie Krieg, Krankheit, Seuche oder Lebensgefahr, gestiftet und errichtet wurde. Wetter- oder Hagelkreuze wurden als Schutz vor Wetterkatastrophen oder nach schweren Unwettern aufgestellt. Sie haben meistens eine Höhe von 80 bis 120 cm und eine Breite von 40 bis 60 cm
Flurkreuze findet man besonders häufig in katholischen Landstrichen. Die meisten entstanden schon in den vergangenen Jahrhunderten und wurden von der damaligen Bevölkerung als Zeichen ihres Glaubens errichtet. Einige von ihnen sind an Orten aufgestellt, an denen zuvor entweder ein Unfall oder ein Verbrechen geschah. Die Sitte, an Straßenstellen, wo Menschen tödlich verunglückt sind, ein Unfallkreuz aufzustellen, hat sich mittlerweile weltweit verbreitet. Sonderformen stellen das Mordkreuz und das Pestkreuz dar. Viele Flurkreuze dienten aber einfach als Wegemarkierungen zur Kennzeichnung schwieriger oder gefährlicher Stellen oder als Hinweis auf Wegekreuzungen. In Wanderkarten werden Flurkreuze oder Bildstöcke zur Orientierung eingetragen. An einigen Kreuzen befindet sich eine Inschrift, aus der zu ersehen ist, warum das jeweilige Kreuz aufgestellt wurde und von wem.
In einigen Gegenden bestehen Flurkreuze größtenteils aus Holz (z.B. dem Alpenraum). Vom kleinen unscheinbaren bis hin zu den aus starken Balken gezimmerten Kreuzen ist jede Größe vertreten. An manchen Kreuzen befindet sich eine kunstvoll geschnitzte Christus-Figur. Wurde ein hölzernes Flurkreuz im Lauf der Jahrzehnte morsch oder baufällig, restaurierte man es oder stellte ein neues an dem betreffenden Ort auf.
In den meisten Gegenden (z.B. dem Rheinland) sind Flurkreuze jedoch aus Stein und damit weitaus dauerhafter. Gerade im Rheinland sind allerdings viele Kreuze während der französischen Besetzung (1794-1814) verloren gegangen, da hier im Zuge der Säkularisation Wegekreuze verboten waren. Nur wenige Kreuze konnten von der Bevölkerung versteckt werden und sind so ihrer Vernichtung entgangen. Ursprünglich waren die Steinkreuze von gedrungener Form und mit ihrer Höhe von etwa einem halben Meter deutlich kleiner als hölzerne Flurkreuze. Im 19. Jahrhundert wurden dann (zumindest im Rheinland) deutlich größere Steinkreuze errichtet.
Sie stehen überwiegend auf Marktplätzen und symbolisieren das Recht des Marktes und der Gerichtsbarkeit des Ortes. Vor diesen Kreuzen wurde Gericht abgehalten, wobei die Angeklagten während der ganzen Verhandlung kniend vor den Kreuzen verweilen mussten. Meist findet man als Kennzeichen das eingemeißelte Agnus dei, die schwörende Hand und den Galgen auf diesen Kreuzen.
...zeigen die Gerichts- Bann-, Territorial- oder Weistumsgrenzen an. Meistens ist auf diesen Kreuzen zu lesen, dass bis zu dieser Stelle der Herrschaftsbereich einer bestimmten Gerichts-barkeit reicht. Um einer Blutrache vorzubeugen, wurden Sühnekreuze, auf offizielle kirchliche Ver-anlassung von der Familie eines Totschlägers, aufgestellt. Es diente auch dazu, die Seele des Er-schlagenen und dessen Familie auszusöhnen.
Diese Kreuze entstanden nach ca. 1650, als die Gerichtsbarkeit in weltliche Hände überging. Sie sind Sühnekreuze und beinhalten als Inschrift tragische oder besondere Ereignisse mit den Namen der Verunglückten, Datum und Hergang der Tat.
Sie erinnern an einzelne gefallene Soldaten, aber auch an Zivilpersonen, die im Krieg umgekommen sind.
...sind mit den Grabkreuzen verwandt. Sie haben Ähnlichkeit mit den Totengedächtnis-kreuzen und weisen auch deren Inschrift auf.
...sind überwiegend von Einzelpersonen aufgestellt, wenn z. B. schwere Krankheiten überstanden wurden aber nach Erlösung von schweren Leiden. Wenn Dörfer von Kriegen, Seuchen (Pest) verschont wurden, stellten deren Gemeinschaft diese Kreuze auf.
...erkennt man durch die Anrufung der Heiligen, in der Regel die Namenspatrone. Gott zu Ehren findet man meistens als Inschrift. Name und Erstellungsjahr sind in der Regel immer vorhanden. Diese Kreuze dienten zum Erflehen eines Gebetes für die armen Seelen.
...sind Andachtsstätten, Orientierungshilfen (Wegweiser) und auch oft Erinnerungsmale für die auf der Pilgerfahrt verstorbenen Pilger. In unserer Gegend findet man sie besonders auf Strecke Niederrhein - Trier, Mayen - Trier mit dem Ziel St. Matthiaskirche in Trier (Grab des Apostels) und Prüm - Echternach (Springprozession).
...wurden aufgestellt z. B. für die Flurbegehungen an den Bitttagen vor Christi-Himmelfahrt und an Karfreitags- und Fronleichnamsprozessionen (Kreuzwegstationen).
Die sieben Flussfälle wahrscheinlich die Vorläuferform der vierzehn Stationen des Kreuzweges. Sie werden, nach einem alten Brauch in der Eifel seit dem 15. Jahrhundert noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, mit Bittgängen der Kinder, die an den einzelnen Stationsbildern um die schnelle Erlösung hoffnungslos Kranker baten, in Verbindung gebracht.
...sind den Prozessionskreuzen zuzuordnen und dienten zur Abwehr von Gewitter und Hagel, zum Schutz von Menschen und Tier und zum Gedeihen der Feldfrüchte. Zu erkennen meistens an der Inschrift oder aber durch die Abbildung des hl Donatus, dessen Attribut ein Blitz ist.
Ca. 1000 stumme Zeugen zählt man z. B. im Altkreis Prüm. Ungefähr 70 % aller Kreuze in der Westeifel sind aus Sandstein gefertigt. Weitere Materialien für Kreuze waren Schiefer, Lavatuff und Holz. Lavatuff-Kreuze findet man hauptsächlich im Raum Seffern-Stadtkyll. Dieses Material eignet sich aber nicht besonders für Wegekreuze, daher ist die Anzahl dieser Kreuze sehr gering. Schieferkreuze gibt es im Prümer Raum etwa einhundert. Es handelt sich im Allgemeinen um kleine Kreuze aus dem 18. Jahrhundert. Gefertigt wurden diese in belgischen Werkstätten oder im Raum Salm//Birresborn, wo der Schiefer gebrochen wurde. Die Steinmetzarbeiten sind kunstvoll in Flachreliefs ausgeführt, oft tragen sie Inschriften und eine Datierung.
Bildmotive kommen bei allen Kreuzgruppen Blattkränze, Palmwedel, Totenköpfe, Rosetten, Blumenornamente und Darstellungen des Gekreuzigten in Betracht.
In der Gegend um Birresborn, sind die Wegekreuze überwiegend aus (Bunt-) Sandsteinen oder Basalt gefertigt.
Der wahre Aufstellungsgrund ist nicht mehr bei allen bekannt. Bei den meisten fehlt jeglicher Hinweis auf ihre Bedeutung.
Traurig ist nur, mit welcher Unbekümmertheit und Sorglosigkeit in der heutigen Zeit mit diesen Zeitzeugen einer immer mehr nachlassenden Volksfrömmigkeit umgegangen wird.
Quellen: Wikipedia
Quelle: Textauszüge aus Geschichtsvereins Prümer Land e. V. aus „Der Prümer Landbote 28/91" - Arbeitsgemeinschaft Brauchtum und Denkmalpflege und www.wegekreuze.de - Autor: Gisbert Versteegen